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China und Saudi-Arabien stoppen Ölexporte in die USA

By 6. January 2024No Comments

Saudi-Arabiens Öl war auch für die USA von großer Bedeutung. Die USA haben eigene Ölreserven bislang weitgehend zurückgehalten und ihren eigenen Mineralölbedarf unter anderem aus Saudi-Arabien importiert. Saudi-Arabiens Öl ist als Substitut für das qualitativ ähnliche Nordsee-Öl oder West Texas Intermediat (WTI) bedeutsam für einige US-Öl-Raffinerien, die qualitativ minderwertigeres Öl – beispielsweise aus Kanada – mit schwefelärmeren Öl verschneiden müssen, um es in den Raffinerien verarbeiten zu können. Die Ölqualitäten sind weltweit nicht gleich und Raffinerien sind nur auf bestimmte Qualtäten abgestimmt. Sie brauchen also bestimmte Qualitäten (entscheidend ist meist der Schwefelgehalt), um richtig zu funktionieren.

Wenn China und Saudi-Arabien nun entschieden haben, kein Öl mehr in die USA zu exportieren, hat das mehrere negative Folgen. Zum einen müssen die Raffinerien das saudi-arabische Öl durch andere ähnliche Ölqualitäten ersetzen. Zum anderen aber hat der Exportstopp in die USA eine fatale Signalwirkung in der Welt. Bislang hat sich niemand gewagt, die USA zu boykottieren. Daß dies von China und Saudi-Arabien heute gemacht wird, ist deshalb ein deutliches Zeichen für veränderte Kräfteverhältnisse in der Welt. Schlimmer noch ist aber, daß Saudi-Arabien ab 1971 Grundpfeiler des Petrodollar-Systems wurde und eine offene Konfrontation mit den USA entsprechende Sorgen auslöst. Zu allem Überfluß kommt nun noch hinzu, daß das die aktuelle US-Regierung die von der Trump-Regierung aufgebauten Rohölreserven für den Notstand aus fiskalischen Gründen auch an China für geringe Preise verscherbelte, um die links-woke Agenda zu bezahlen. Die Ölspeicher müssen aber nun wieder aufgefüllt werden. Seit den Ölpreisnotierungen im einstelligen Dollarbereich befinden wir uns nunmehr auf dem Weg in den dreistelligen Dollarbereich, was entsprechende Haushaltsprobleme bei der Wiederherstellung der volkswirtschaftlichen Mindestreserven in den USA auslösen dürfte. Gepaart mit den Verkaufsschwierigkeiten für US-Staatsanleihen sowie dem außer Kontrolle geratenen Handelsbilanzdefizit eine Situation, die selbst für die ehemals einzige Weltmacht nicht nur fiskalisches Problem bleiben dürfte.