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Japan verkauft US-Staatsanleihen

By 8. June 2018No Comments

Die Nachricht über Japans Verkauf von US-Staatsanleihen war in den letzten Wochen eine der wichtigsten Meldungen der Finanzindustrie. Zum einen ist Japan nach China (1,2 Billionen US-Dollar) mit 1,1 Billionen US-Dollar der zweitgrößte Auslandsgläubiger Washingtons und zum anderen trennen sich jetzt beide Auslandshauptgläubiger von ihren US-Staatsanleihen.

 

Dies ist für die USA in vieler Hinsicht problematisch. Weil China schon seit geraumer Zeit seine in die USA gehenden Waren und Dienstleistungen (genauer gesagt: die daraus resultierenden Handelsbilanzüberschüsse) nicht mehr kreditieren wollte, sprang die japanische Zentralbank über den Ankauf von US-Anleihen immer wieder als Financier dieser chinesischen Handelsüberschüsse ein. Während sich China also bereits seit längerem von US-Staatsanleihen trennt und auch aktuelle Handelsüberschüsse nicht in US-Dollar anlegt, droht den USA nach der japanischen Entscheidung nunmehr ein unkontrollierter Dollarzusammenbruch oder gar die Zahlungsunfähigkeit. Selbst wenn das vorstehend umschriebene, schlimmste Szenario aus heute noch unbekannten Gründen nicht eintreten sollte, drohen auf jeden Fall entweder die Zinsen in den USA erheblich anzusteigen oder der Dollar erheblich an Außenwert zu verlieren.